Ausbildung Huforthopädie
Ohne Huf – kein Pferd
Fritz Rödder

Die Huforthopädie für Pferde

Huforthopädie – Ein ganz anderer Weg der Hufbearbeitung

Die Bedeutung des Pferdes heute

Pferde erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und sind in der modernen Sport- und Freizeitgestaltung nicht mehr wegzudenken. Fand das Pferd früher seine Verwendung zumeist in der Landwirtschaft, im Militär oder als Fortbewegungsmittel, ist es heute ein idealer Freizeitpartner geworden. So wird es im Turniersport wie Fahren, Dressur, Westerndisziplinen oder Springen, für Wander- und Distanzritte eingesetzt. Wie die Landwirte damals auf ihr Kapital „Pferd“ achteten und möglichst lange gesund erhalten wollten sind auch heute die Pferdeliebhaber darauf bedacht, ihrem Partner „Pferd“ ein gesundes und langes Leben zu ermöglichen.

Anno dazumal wurden die Hufe durch die intensive Nutzung bis zu mehreren Stunden am Tag einem sehr hohen Abrieb ausgesetzt, weshalb die Pferde mit Eisen beschlagen wurden. Aus dieser Historie manifestierte sich der Grundsatz „Pferde können ohne Beschlag nicht laufen“ und hält sich bis heute hartnäckig.

Die Zeit des Umdenkens

Mit dem Einzug des Pferdes in die Freizeitgestaltung hat in Bezug auf das Thema Pferd insgesamt ein Umdenken stattgefunden. Nicht nur artgerechte Haltung wie zum Beispiel im Offen- oder Laufstall erfreut sich immer größerer Beliebtheit, auch gibt es immer mehr Befürworter, das Pferd ohne Beschlag laufen zu lassen (barhuf).

Huforthopädie

Auf Basis dieser Überlegungen hat sich die Huforthopädie entwickelt, die Sie in der Ausbildung Huforthopädie erlernen können. Da der Huf der Fingerabdruck des Pferdes und ebenso individuell ist, wird die Huforthopädie eben dieser Individualität gerecht.

Um der Einmaligkeit des einzelnen Hufes Rechnung zu tragen, ist das Wissen um die Bewegungsabläufe, die natürliche Schiefe des Pferdes, den Knochenbau, Aufbau und Strukturen des Hufes sowie die physikalischen Kräfte und deren Auswirkungen auf den Huf unerlässlich. Um dieses fachkundige Wissen zu erwerben, bietet die Deutsche Huforthopädische Gesellschaft eine fundierte Ausbildung Huforthopädie.

Auf Basis dieses fundierten Wissens ist es möglich, durch ausgefeilte Schnitt- und Raspeltechniken auf die vorherrschenden Gegebenheiten einzugehen, vorausschauend zu bearbeiten und damit die Gesunderhaltung bzw. Gesundung der Hufe zu erreichen, denn die Huforthopädie zwingt dem Huf nie ein wohlgemeintes Idealbild auf, sondern lässt den Huf durch gezielte Abriebsteuerung selber werden.

Dies bedeutet, dass der Huf so wachsen darf, wie er dem Pferd am bequemsten ist, indem er sowohl dem Gang als auch der Knochenstruktur des Pferdes angepasst ist und somit größtmögliche Funktionalität leisten kann. Lernen Sie diese Prinzipien in der Ausbildung Huforthopädie.

Das Ziel der Huforthopädie

Erstes Ziel ist die Gesunderhaltung der Hufe. Sind Hufe bereits aus der Form geraten, werden sie in einen physiologisch ausgewogenen, gesunden und tragfähigen Zustand zurückgeführt. Sollten bereits Strukturen dauerhaft geschädigt sein, wird der Huf in eine für das entsprechende Pferd bequeme Stellung geführt. Huforthopädie therapiert nicht nur Symptome, sondern setzt bei den Ursachen an.

Spalten, Strahlfäule, Trachtenzwang, Rillenbildungen, deformierte, rissige oder bröselige Hufe benötigen Hilfe, um wieder gesund zu werden. Je nach Grad der Schädigung ist eine völlige Gesundung der Hufe nicht immer möglich, sehr wohl aber eine Verbesserung der Gesamtsituation und dadurch Linderung des Problems. Zumeist aber lassen sich die Probleme beseitigen. Erst wenn der Huf gesundet ist, hat er einen Zustand, ab dem man wieder über volle Leistung sprechen kann.

Um die oben beschriebenen Erhaltungsmaßnahmen oder Veränderungen zu erreichen, prüft und nutzt die Huforthopädie die Umstände und Kräfte, denen die Hufe Schritt für Schritt und Tag für Tag ausgesetzt sind, wie zum Beispiel Bodenverhältnisse (Halle, Paddock, Schotterwege, Sandplatz, Wiese usw.). Am deutlichsten wirken diese Gegebenheiten am Barhuf, weshalb man sie sich auch nur am Barhuf zunutze machen kann.

Ob dann (wieder) Beschlagen wird oder nicht ist eine Frage, die sich der Pferdebesitzer nach der Hufgesundung neu stellen kann.

Barhufgänger oder Beschlag

Der Barhuf ist der natürliche Zustand des Pferdes und bietet viele gesundheitliche Vorteile. Er erhöht die Trittsicherheit des Pferdes, da es nicht seines Tastsinnes beraubt ist. Das Barhuf-Pferd kann die unterschiedlichen Böden besser einschätzen und somit seine Beine schonender für Gelenke, Bänder, Sehnen und Knochen einsetzen.

Es ist daher nicht ungewöhnlich, sondern nur sinnvoll und natürlich, wenn ein Barhufgänger gerne auf weicheren Untergrund ausweicht. Der Barhuf schont die Beine des Pferdes, weil er durch das natürliche Nachgeben der Hornkapsel Bodenunebenheiten ausgleichen kann, was den Scharniergelenken der unteren Pferdegliedmaßen kaum möglich ist.

Zugegeben: Nicht jedes Pferd eignet sich dauerhaft zum Barhufgänger. Doch je nachdem, wie die Nutzung des Pferdes mit dem Gesundheitszustand und der Leistungsfähigkeit der Hufe zusammenpassen, benötigt ein Pferd nicht zwingend einen Abriebschutz oder zumindest keinen permanenten. Hufschuhe können eine überzeugende Alternative sein. Sollte ein Beschlag trotzdem notwendig sein, stellt sich die Frage, ob das Pferd Zeit seines Lebens beschlagen sein muss, oder ob ein sinnvoll eingesetzter Abriebschutz in abriebintensiven Zeiten ausreichend ist.

Grundprinzip der Barhufbearbeitung

Durch das richtige Beschneiden und Beraspeln des Hufes – unter Berücksichtigung der anatomischen Voraussetzungen des Pferdes – wird eine prozesshafte (langsame), physiologisch verträgliche Korrektur eingeleitet, damit der Huf sich selbst wieder in einem physiologisch gesunden Gleichgewicht einfindet => WERDEN LASSEN. Das erlernen Sie in der Ausbildung Huforthopädie.

Die Intensität der Bewegung, die Nutzung des Pferdes, Bodenbeschaffenheit und Art der Arbeit werden in die Bearbeitungsüberlegungen mit einbezogen. Dies schafft nicht immer ein Idealbild des Hufes im herkömmlichen Sinn. Vielmehr kann sich das Pferd einen für sich optimalen „Schuh“ selbst zurecht laufen. Wichtig ist dabei, kurze Bearbeitungsabstände einzuhalten, um den Huf steuernd und Vorausschauend bearbeiten zu können.

College Caball wünscht allzeit gesunde Hufe und viel Freude mit Ihrem Pferd!

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Den Weg zur Ihrem Wunschberuf Huforthopädin/Huforthopäde können sie verwirklichen: Mit einer Ausbildung Huforthopädie.
Auf den Seiten der Deutschen Huforthopädischen Gesellschaft »DHG e.V.« finden Sie umfangreiche Informationen.
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Fritz Rödder